Wertschätzung und Selbstwert - Impulse eines Trusted Advisor

Die Wertschätzung anderer und das eigene Selbstwertgefühl sind eng miteinander verbunden. Diesen Zusammenhang kennt jeder Unternehmer, der sich zu Beginn seiner Selbstständigkeit überlegt hat, wie hoch er sein Honorar ansetzen soll. Wieviel ist meine Arbeit wert? Was ist das Minimum, das ich für die Leistung, die ich anbiete, veranschlagen kann? Wieviel mehr darf ich für meine Arbeit verlangen? Wieviel bin ich mir letztlich selbst wert? 

Im Berufsleben ist das Geld, das jemand für eine Leistung zahlt, der gängige Ausdruck von Wertschätzung. Schließlich arbeiten wir, um Geld zu verdienen. Freude an der Arbeit zu haben, sich selbst über seine Arbeit zu verwirklichen, gern zur Arbeit zu gehen anstelle seine Stunden abzusitzen, ist ein Luxus und ein Anspruch, den es noch nicht sehr lange gibt, auch wenn er für uns heute schon fast selbstverständlich scheint. In der Regel möchte jemand, der seiner beruflichen Leidenschaft nachgeht, seine Sache auch gut machen und erfolgreich sein. Dieser Erfolg spiegelt sich nicht nur in Komplimenten, sondern eben auch darin wider, dass ein anderer bereit ist, die erbrachte Leistung angemessen zu entlohnen. 

Geringes Selbstwertgefühl, geringe Entlohnung

Ich habe beobachtet, dass Menschen, die sich selbst wenig wertschätzen, für ihre Arbeit zu wenig Entlohnung einfordern. Selbstbewusste Menschen hingegen, die ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen, sind monetär betrachtet wesentlich erfolgreicher. In meinem eigenen Betrieb erlebte ich folgende Situation: Zwei meiner Mitarbeiterinnen arbeiteten zeitgleich an ihren Kunden mit in etwa denselben Anforderungen. Jede von ihnen war mit Begeisterung bei der Sache und lieferte hervorragende Arbeit ab. Beide Kunden waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. An der Kasse verlangten meine Mitarbeiterinnen jedoch eine völlig andere Bezahlung. Der Kunde mit dem niedrigen Preis hinterfragte sogar den Betrag, der ihm geboten wurde, woraufhin die verlegene und unsichere Mitarbeiterin ihre Leistung herunterspielte. Sie meinte, dass ja nicht viel passiert sei, und das, obwohl sie dieselbe Zeit, dasselbe Engagement und dieselbe Qualität abgeliefert hatte wie die selbstbewusste Mitarbeiterin!

Ich hatte dies schon öfter beobachtet und beschloss, dass es Zeit für ein Gespräch sei. Ich wollte herausfinden, was es damit auf sich hatte. Ich fragte sie deshalb ganz direkt, welchen Wert sie selbst in dieser halben Stunde Arbeitszeit sehen würde, was ich ihr zahlen sollte für die geleistete Arbeitszeit, und was sie an meiner Stelle der anderen Mitarbeiterin zahlen würde. Sie wusste sofort, auf welches Thema ich anspielte. Ihr war klar, dass sie unter Wert gearbeitet hatte und dass das weder in ihrem noch in meinem Sinne gut sei. Sie begründete es jedoch damit, dass sie weniger Energie durch ihre vorherige Corona-Erkrankung habe und sich selbst nicht so leistungsfähig fühle wie früher. Allerdings hat sie schon vor ihrer Erkrankung zu wenig kassiert. Wir redeten also weiter. 


Wertschaetzung_Trusted_Advisor

Anerkennung und Respekt

Leider machte ich den großen Fehler, den Vergleich zu anderen Mitarbeiterinnen zu ziehen. Dabei gehört es doch zu meinen eigenen Zielen, jeden Mitarbeiter auf seine eigene Art und Weise zu betrachten und in seiner Persönlichkeit anzuerkennen. Schon als ich meinen Gedanken beendet hatte, war mir klar, dass ich diesem eigenen Anspruch nicht gerecht geworden bin und ich entschuldigte mich sofort dafür bei ihr. Das löste bei meiner Mitarbeiterin Respekt und Vertrauen aus. Sie merkte, wie ernst es mir war, herauszufinden, weshalb sie ihre Arbeit und sich selbst so wenig wertschätzt, was sich vor allem in der Bezahlung widerspiegelt. Ich versuchte, ihr die Sorge zu nehmen, dass sie den Erwartungen ihrer Kunden nicht gerecht werden würde und diese nur aus Höflichkeit ihre Zufriedenheit äußern würden.

So erzählte ich ihr von der Bewunderung einer Kundin, die sie wenige Tage zuvor für mich bedient hatte. Es ist eine besondere Kundin, die sehr genaue Dienstleistungen in Anspruch nimmt und höchste Qualität erwartet. Diese Kundin war begeistert von der Arbeit meiner Vertretung, ja, ihre Dienstleistung war sogar so gut, dass die Kundin beim nächsten Mal wieder von ihr bedient werden wollte! Und zwar zu meinen Preisen. Ich sah das Leuchten in den Augen meiner Mitarbeiterin und denke, dass diese Wertschätzung von einer Kundin und von mir als Chef ihr Selbstwertgefühl bereits merklich gesteigert hat. Wir vereinbarten außerdem, dass sie in Zukunft grundsätzlich das Doppelte von dem veranschlagen soll, was sie vom Bauchgefühl her für ihre Arbeit verlangen würde. Ich versprach ihr, dass sie sehen werde, wie bereitwillig die Kunden ihre Arbeit gut entlohnen. Mit der Zeit würde sie dieses Vorgehen schon darin bestärken, dass ihre Arbeit diesen Geldwerten auch tatsächlich entspricht. 

Mehr Leistung, mehr Wert, mehr Verantwortung

In unserem Gespräch habe ich gemerkt, dass diese Mitarbeiterin vor allem die Sorge hatte, zu viel für ihre Arbeit zu verlangen. Sie fühlte sich unbehaglich, mehr Geld zu nehmen, denn mit einer höheren Entlohnung geht auch mehr Verantwortung einher. Wer viel verlangt, muss auch die entsprechende Leistung bringen. Vielleicht fühlte sie sich wohler damit, ihre Arbeit unter Wert zu verkaufen, weil sie an ihrem eigenen Perfektionismus scheiterte. Sie schätzt ihre Arbeit schlechter ein als sie tatsächlich ist, gerade weil sie ihr Handwerk beherrscht und mit kleinen Fehlern schwer leben kann. Doch Fehler können jedem passieren. Wichtig ist, wie man mit ihnen umgeht und vor allem, ob der Kunde sie ebenfalls als solche sieht. Oder ob es lediglich das scharfe Auge des eigenen Anspruchs ist, das hier richterlich urteilt.

Ich merke immer noch, dass es dieser Mitarbeiterin Energie kostet, auf die zwischen uns vereinbarten Preise zu bestehen. Doch ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur meinem Unternehmen, sondern vor allem ihr selbst gut tun wird, daran festzuhalten und keinen Schritt hinter diese Linie zurückzuweichen. Sie ist keine Anfängerin, sie bekommt immer wieder tolles Feedback von ihren Kunden und sie leistet auch aus meinen Augen sehr gute Arbeit. Es ist letztlich ganz einfach: Durch hervorragende Leistung steigerst du deinen Wert. Beruflich gesehen äußert sich das in einer guten Bezahlung. Dein Preis erhöht sich mit der Nachfrage, die als Wertschätzung wahrgenommen werden sollte. Andersherum gilt: Sprichst du deiner Leistung selbst wenig Wert zu, wirst du auch weniger berufliche Wertschätzung ernten. Deshalb überlege dir genau: Was bist du dir wert, was ist deine Dienstleistung wert, und wo möchtest du in Zukunft stehen?


Selbstwert: der Schlüssel zum Erfolg 

Ich freue mich jedenfalls, meine Stammkunden in guten Händen zu wissen und Kunden abgeben zu können. So kann ich mich beruhigt um das Wachstum meiner Unternehmen kümmern, der alten und der neuen. Auch als Trusted Advisor ist es mir schließlich sehr wichtig, Wertschätzung zu geben und meinen Klienten Selbstvertrauen zu schenken. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist der Schlüssel zum beruflichen Erfolg und zu den für jeden anfangs nervenaufreibenden Gehaltsverhandlungen: mit sich selbst und mit den anderen.

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